Jüdischer Friedhof

Der jüdische Friedhof in Gifhorn diente den dort ansässigen jüdischen Einwohnern seit Ende des 18. Jahrhunderts als Begräbnisstätte.

Bereits seit Anfang des 18. Jahrhunderts sind Juden in Gifhorn nachweisbar. Es waren zunächst sogenannte „Schutzjuden“, die gegen Zahlung einer bestimmten Summe vom Landesherrn einen „Schutzbrief“ erhielten. Damit waren sie berechtigt, sich in Gifhorn niederzulassen und ihren Gewerben, wie z. B. Tuch- oder Getreidehandel, nachzugehen.

Im 19. Jahrhundert waren es besonders Mitglieder der Familie Menke, die es zu Wohlstand brachten und wichtige Ämter in der Stadt bekleideten. Mit Spenden und Stiftungen unterstützten sie Bedürftige in Gifhorn.

Neben dem Friedhof gab es auch eine Synagoge in der Innenstadt. Da die wirtschaftlichen Aufstiegsmöglichkeiten für Juden in größeren Städten wesentlich besser gegeben waren, verzogen viele Mitglieder der Gemeinde nach Hamburg und in andere Großstädte. Das hatte zur Folge, dass die jüdische Gemeinde in Gifhorn in den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts aufgelöst wurde.

Auf dem Friedhof sind 32 Grabsteine erhalten, es ist allerdings nicht bekannt, wie viele Beisetzungen insgesamt erfolgt sind. Die letzte Beisetzung erfolgte 1915. Im Dritten Reich blieb der Friedhof vor ernsthaften Beschädigungen verschont.

Jüdische Friedhöfe sind für die Ewigkeit angelegt, d.h. bestehende Gräber dürfen nicht eingeebnet oder wiederbelegt werden. Bei einem Besuch des Friedhofes werden männliche Personen gebeten, eine Kopfbedeckung zu tragen.

Der Gifhorner Friedhof befindet sich im Besitz des Landesverbandes der jüdischen Gemeinden von Niedersachsen K.d.ö.R.

Der Friedhof kann im Rahmen von Führungen besichtigt werden.

Kontakt:
Kulturbüro der Stadt Gifhorn
E-Mail:
Telefon:05371 88 165

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