. Die Gelegenheit passt. Der Abwasser- und Straßenreinigungsbetreib Gifhorn ASG muss das Kanalsystem erneuern und baggert sowieso die Straße auf. Diesen Umstand nutzt die Stadt und erneuert im Anschluss die Straße grundhaft. Die ist in einem desolaten Zustand, der letzte Ausbau liegt Jahrzehnte zurück. Und im Zuge dessen werden die Verkehrsflächen neu strukturiert und die Straße zur Fahrradstraße deklariert.
Was bedeutet Fahrradstraße? Zuerst einmal: Autos dürfen immer noch durchfahren. Aber: das Zauberwort heißt Rücksichtnahme. Radler und E-Scooter haben Vorrang, dürfen nebeneinander fahren und das in beide Richtungen. Entsprechende Schilder und große Piktogramme auf der Fahrbahn weisen auf die Fahrradstraße hin. Das bereits bestehende Tempo 30 bleibt bestehen, ebenso wie die Rechst-vor-Links-Regelung.
So wird die Straße ausgebaut: Fahrbahnflächen und Nebenanlagen werden erneuert und neu geordnet. Die Fahrbahn wird 5,20 bis 6,30 m breit ausgebaut, einschließlich Gosse. Auf der Schulseite (Westseite) wird ein neuer Gehweg angelegt, der zwischen 2,05 bis 2,30m breit ist und durch ein Hochbord von der Asphaltfahrbahn getrennt wird. Er ersetzt den vorhandenen, viel zu schmalen Gehweg.
Auch das Parken wir neu geregelt. Im nördlichen Bereich der Straße wird ein Parkstreifen angelegt, dafür wir die Fahrbahn an dieser Stelle auf 4,75 m eingeengt. Parallel zum Parkstreifen verläuft ein 75 cm breiter Sicherheitsstreifen, der Radler vor einer Kollision mit einer plötzlich aufgehenden Autotür schützen soll. Um weitere Parkmöglichkeiten zu schaffen, werden im südlichen Teil der Straße Parkplätze auf der Fahrbahn markiert.
Im Frühjahr 2024 soll es losgehen. Die Bauarbeiten sollen bis Ende 2024 abgeschlossen sein. Die Stadt nimmt rund 940 000€ in die Hand. Die Ausgaben verteilen sich auf die Jahre 2024 und 2025. Der ASG und die anderen Versorgungsträger werden an den Kosten zur Herstellung der Oberfläche beteiligt. Der Beschluss des Ausbauplanes wird am 5.Dezember 2024 im Ausschuss für Hochbau, Tiefbau und Liegenschaften beraten. Am 7. Dezember muss dann der Verwaltungsausschuss sein ok für das Sanierungsprojekt geben.
Zwei Gründe, warum die Fritz-Reuter-Straße die erste Fahrradstraße werden soll: Zum einen führt sie direkt zum Humboldt-Gymnasium und wird täglich von hunderten von Schülerinnen und Schülern mit dem Rad frequentiert. Zum anderen stellt die Nebenstraße eine Hauptroute und wichtige Verbindung im Radverkehrsnetz dar. Weitere Fahrradstraßen sollen folgen