In der Kindertagestätte Katharina-von-Bora soll die erste inklusive Krippengruppe in Gifhorn entstehen.
Durch den Ausbau von Krippenplätzen ist die Stadt heute in der Lage, jedem Kind einen Krippen- oder Kindergartenplatz anzubieten. Das ermöglicht es nun, frei werdende Kapazitäten für ein Modellprojekt einer inklusiven Krippe zu nutzen.
Der Betreiber der Kindertagesstätte Katharina-von-Bora, der ev.-luth. Kindertagesstätten-Verband, möchte für dieses Pilotprojekt eine Gruppe schließen und mit den freiwerdenden personellen und räumlichen Kapazitäten ein ganz neues Angebot schaffen: eine Anlaufstelle für Familien, deren Kinder von Behinderung oder Beeinträchtigung bedroht sind. Begleitet von den pädagogischen Fachkräften der Kita und der Interdisziplinären Frühförderung, sollen Eltern hier einen Ort haben, an dem sie sich untereinander austauschen können. Mit diesem Kleingruppenangebot entsteht aus Sicht der Stadt ein wertvolles Zusatzangebot auf dem Weg zu einer inklusiven Krippengruppe.
„Ich sehe darin eine große Chance, allen Kindern, unabhängig von Herkunft, Kultur und Beeinträchtigung den Zugang zu frühkindlicher Bildung zu ermöglichen“, sagt Kristina Funke vom Fachteam Kindertagesstätten. „Damit gehen wir einen weiteren Schritt in Richtung Chancengleichheit. Das Angebot ist niedrigschwellig und baut Ängste ab, gerade bei Eltern, die nicht deutsch sprechen und Berührungsängste haben, ihr Kind in die Krippe zu geben“, betont Kristina Funke.
Die Einrichtung der inklusiven Gruppe soll schrittweise erfolgen. Zum 31.12.2024 soll eine Krippengruppe geschlossen werden und die freiwerdenden Räumlichkeiten von einer Kleingruppe mit drei bis vier Kindern und ihren Eltern genutzt werden. Diese soll sich zunächst einmal wöchentlich treffen, später dann zwei bis drei Mal in der Woche. Während der Treffen werden die Familien von der Interdisziplinären Frühförderung (IFF) beraten und begleitet. Zum 1. August 2025 soll die neue Krippengruppe dann inklusiv arbeiten. Für die Stadt entstehen durch das neue Angebot keine weiteren Sach- und Personalkosten.
Zahlen und Fakten: Zum Stichtag 01.09.2023 besuchten insgesamt 305 Kinder eine Krippeneinrichtung. Zum Stichtag 01.09.2024 waren es insgesamt 265 Kinder. Die Abweichung von 40 Kindern liegt in der Geburtenrate begründet, die für die betroffenen Jahrgänge um 30 Kinder gesunken ist. Dieser Rückgang ermöglicht es der Stadt, ein Projekt der Kita Katharina-von-Bora, die Einrichtung einer inklusiven Krippengruppe, umzusetzen. Insgesamt verfügen die übrigen Krippengruppen über freie Plätze, die noch im Laufe des Kita-Jahres belegt werden oder für Neuanträge und/oder Zuzüge zur Verfügung stehen.