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Auf den Spuren der Familie Menke

Stadtarchiv verleiht Archivalien für eine Doppelausstellung

Schon seit 1847 begießen die Majestäten des USK (Uniformiertes Schützenkorps Gifhorn) ihre Erfolge mit einem Silberpokal, der noch manches Geheimnis birgt. Zum Beispiel ist immer noch unbekannt, wer ihn damals gemacht hat. Fest steht aber – er wurde von Jonas Menke gestiftet. Die jüdische Familie Menke hat umfangreich und nachhaltig auch die Geschichte der Stadt geprägt. Zum Beispiel war Alexander Menke Initiator der Gründung vom Heimatmuseum und dem Museums- und Heimatverein Gifhorn. Und er richtete einst eine Stiftung ein, aus der „Bedürftige mit untadeligem Ruf“ viele Jahre eine Weihnachtsgratifikation erhielten.

Trotz des umfangreichen Wirkens der Familie Menke in Gifhorn sind die Spuren selten und oft muss im Archiv danach mühsam gesucht werden. Im Rahmen der „Jüdischen Kulturtage“ wird am Montag, 02. September, die Doppelausstellung „Haus der Ewigkeit“ und „GIFHORNER WIE DU & ICH ?“ im Historischen Museum Schloss Gifhorn eröffnet. Dafür hat das Stadtarchiv, neben dem Pokal aus dem Fachbereich Kultur, seltene Dokumente zur Verfügung gestellt, die das Leben der Familie Menke etwas näher beleuchten. U. a. ein Einnahmeverzeichnis von 1824 bis 1826 über die Einnahme von Schutzgeld, das die in Gifhorn ansässigen Juden bezahlen musste. Dadurch sicherte der Landesherr ihnen u.a. Schutz vor Vertreibung zu. Auch ein Schreiben über die Auflösung der Gifhorner Synagogengemeinde von 1896 und die Stiftungsurkunde von Alexander Menke aus dem Jahr 1909 werden für die Ausstellung ausgeliehen.

Im Vorfeld der Ausstellung haben die Mitarbeiter des Stadtarchivs und die ehrenamtliche Archivarin Annette Redeker nach Sichtung und Recherche Archivalien für die Ausstellung vorgeschlagen. Für die Informationen zur Ausstellung war die Grundlage der 2. Band der Schriftenreihe „Der jüdische Friedhof in Gifhorn“ zusätzlich wurde in historischen Ratsprotokollen, Häuserlisten und Rechnungsbücher der Stadt Gifhorn sowie historischen Zeitungsbänden nach weiteren Informationen recherchiert. Die ausgewählten Archivalien wurden dann digitalisiert und Teile davon transkribiert. Bei einigen Archivalien lagen schon Transkriptionen vor.

Die Ausstellung „Haus der Ewigkeit“ zeigt dazu Fotografien von jüdischen Friedhöfen im mitteleuropäischen Kulturraum von Marcel-Th. Jacobs und Klaus Jacobs aus den Jahren 2004-2024, die durch Fotografien des jüdischen Friedhofs in Gifhorn ergänzt worden sind. Im Rahmen der Ausstellung wird auch wieder eine Führung über den jüdischen Friedhof in Gifhorn angeboten. Sie findet am 13. September um 16.30 Uhr statt, Eintritt 4 €.

Die Doppel-Ausstellung „Haus der Ewigkeit“ und „Gifhorner wie du und ich? Lebensspuren der jüdischen Familie Menke“

ist bis 15.12.2024 im Historischen Museum Schloss Gifhorn zu sehen.



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