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Amokalarm: So lief die Großübung

Rund 200 Sicherheits- und Rettungskräfte übten für den Ernstfall

Am 11. Oktober 2024 führten die Polizeiinspektion Gifhorn, die Stadt Gifhorn und der Gifhorner Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes eine groß angelegte, realitätsnahe Übung zur Bewältigung einer Amoklage durch. Um das Szenario so authentisch wie möglich zu gestalten, fand die Übung in der Dietrich-Bonhoeffer-Realschule in Gifhorn statt. Der geplante Ablauf war im Vorfeld nur wenigen Mitarbeitenden bekannt, um eine realitätsgetreue Reaktion zu gewährleisten.

Eine Amoklage stellt alle Einsatzkräfte vor besonders komplexe Herausforderungen und birgt ein besonders hohes Gefährdungspotential. Durch die Übung zur Bewältigung einer solchen Lage lassen sich die notwendigen Handlungsabläufe, die Kommunikation und die Zusammenarbeit zwischen Polizei, Rettungsdiensten, Feuerwehr und anderen Institutionen optimieren.

Dem Übungsszenario nach fand in der Schule ein Zusammenkommen von aktuellen und ehemaligen Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften statt. Auf dieser Feier erschienen zwei Personen, die auf die Feiernden Schüsse abfeuerten. Es wurden zahlreiche Personen verletzt, auch der Grad der Verletzung variierte. Per Notruf wurde die Polizei verständigt. Die erste Aufgabe der Polizeikräfte war es, im Gebäude zu intervenieren und die akute Gefährdung durch die Schützen zu beenden. Anschließend mussten verletzte und unverletzte Personen geborgen, versorgt bzw. betreut und sicher an die Rettungskräfte übergeben werden. Diese übernahmen anschließend eine weitere Sichtungskategorisierung und die erforderliche Weiterversorgung.

Insbesondere das Zusammenwirken zwischen den Einsatzkräften, die Kommunikation und ergänzendes Handeln stand neben dem taktischen Vorgehen beim Ersteinschreiten im Fokus der Übung.

Der Leiter der Polizeiinspektion Gifhorn, Leitender Polizeidirektor Oliver Meyer, war als Beobachter während der Übung anwesend. Im Anschluss zog er ein zufriedenes Fazit: "Das heutige Übungsszenario wurde sehr gut und realitätsnah vorbereitet. In einer solchen Bedrohungslage zählt jede Sekunde. Unsere Einsatzkräfte müssen in der Lage sein, in kürzester Zeit eine Bedrohungssituation zu bewerten und die richtigen Maßnahmen einzuleiten. Ich habe heute ein hohes Maß an Professionalität, nicht nur bei meinen Beamtinnen und Beamten beobachten können. Bei der Übung zeigte sich deutlich, wie ein koordinierter Ablauf zwischen Polizei, Rettungskräften und den betroffenen
Einrichtungen im Ernstfall Leben retten kann. Ich danke allen Beteiligten für die Vorbereitung und Durchführung der Übung."

Der Erste Stadtrat, Johannes Laub, zog aus Sicht der Stadt ein Fazit zur Übung: "Als Schulträger wollen wir alles tun, um die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler zu gewährleisten, daher war uns die heutige Übung ein wichtiges Anliegen. Denn nur wer sich auf die unerwünschten Situationen vorbereitet, kann diese auch möglichst schadensfrei bewältigen. Ich danke allen haupt- und ehrenamtlich Beteiligten, dafür, dass die Bürger sich im Ernstfall auf sie verlassen können." Auch Bürgermeister Matthias Nerlich machte sich vor Ort ein Bild von dem Einsatz.

Tobias Nadjib, Leiter der Pressestelle der Kreisfeuerwehr Gifhorn, betonte nach der Übung: "Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr sind auf hohem fachlichen Niveau ausgebildet und trainiert, um ihre Einsatzlagen zu beherrschen. Heute ging es um die Zusammenarbeit Hand in Hand. Wir haben die Abläufe an unseren Schnittstellen intensiv geübt und ich bin sehr zufrieden mit dem erfolgreichen Verlauf und den wertvollen Beobachtungen, die wir machen konnten."

Die gewonnenen Erkenntnisse werden nun in die weitere Planung und Ausbildung einfließen, um die interdisziplinäre Zusammenarbeit und Einsatzstrategien stetig zu optimieren. Weitere Übungen dieser Art sind bereits in Planung.



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