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Zum 4. Mal wurden am 11. Februar in Gifhorn Stolpersteine der Erinnerung verlegt - 5 vor dem ehemaligen Gerichtsgefängnis im Schlosshof und zwei auf dem Gelände der Diakonie in Kästorf vor dem Eingang des ehemaligen Erziehungsheims Rischborn (Pappelweg 11). Der Historiker Prof. Dr. Manfred Grieger hat mit der Arbeitsgruppe Stolpersteine dazu eine Broschüre zusammengestellt, in der die Geschichten der Opfer nachzulesen ist. „Es geht bei den Stolpersteinen in Gifhorn um Menschen aus der Nachbarschaft, die zu Opfer wurden.“ Sieben von ihnen werden in der neuen Stolpersteinbroschüre näher beschrieben,
„So bleibt Geschichte nachvollziehbar und auch erlebbar“, betont Bürgermeister Matthias Nerlich. Die Geschichten der Menschen herauszufinden ist oft eine mühsame Kleinarbeit. „Dafür müssen wir immer wieder in verschiedenen Archiven recherchieren und schriftliche Anfragen stellen, manchmal auch vergeblich“, berichtet Archivleiterin Heike Klaus-Nelles. „Wir möchten auch, wenn möglich, mit den Nachkommen der Verfolgten in Verbindung treten.“ Alte Fotos zum Beispiel sind seltene Schätze für die Dokumentation. „Eine betroffene Familie aus Braunschweig hatte noch ein Hochzeitsfoto von ihrem Familienmitglied – es ist das einzige, das es noch gibt.“
So sind vor allem Ablichtungen aus alten Akten wertvolle Zeitzeugen von zum Teil unfassbaren Geschichten der Menschen, die damals in sogenannter „Schutzhaft“ in Gifhorn einsaßen. „Solche Begriffe leisten einer Kultur des Verschweigens Vorschub. Mit Verschweigen macht man die Dinge aber nicht ungeschehen“, mahnt der ehemalige Ratsvorsitzende Willy Knerr, der sich in der Arbeitsgruppe Stolpersteine stark engagiert.
Die neue Stolpersteinbroschüre ist im Stadtarchiv und in der Stadtbücherei erhältlichund auch hier im Internet hinterlegt.